Wie in jedem Jahr, und insbesondere nach dem fulminanten Wiederaufstieg unserer BTC-Rubies in die 2. Bundesliga, stellen sich vor der Saison aus sportlicher Sicht immer wieder die gleichen spannenden Fragen:

Reicht die Qualität des Kaders? Müssen wir nachbessern? Wenn ja, wo und wie bekommen wir zuverlässige und bezahlbare Spieler, von denen man ausgehen kann, dass Preis-Leistung, Einstellung, Verfügbarkeit und Charakter stimmen? Wie sind die Mitstreiter aufgestellt? Welches Ziel peilen wir an? Welches Ziel ist realistisch?

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass verlässliche Antworten auf diese Fragen nur bedingt geliefert werden können, da es im Laufe einer Saison doch häufig anders kommt als gewünscht. Mehrere Faktoren wie Turnierplanungen, Turniererfolge, Verletzungen, strenge DTB-Richtlinien, persönliche Termine etc. etc. können die besten Vorbereitungen kurzfristig und während der laufenden Saison noch in die ein oder andere Richtung lenken.

Der Förderverein hat die Aufgabe, sich diesen Herausforderungen zu stellen und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten und je nach Höhe des voraussichtlichen Budgets einen Plan A, B oder gar C in der Tasche zu haben, um die Einsatzmöglichkeiten der Spieler im Idealfall konstant im Voraus planen zu können, aber auch eine gewisse Variabilität einzukalkulieren.

Dass andere Vereine mit den gleichen unbekannten Variablen zu kämpfen haben und man nie genau weiß, mit welcher Kapelle unsere Mitstreiter anrücken, macht die Sache im Hinblick auf die Favoritenrolle und den Ausgang der Matches noch spannender und unberechenbarer.

Mit Eduard Esteve Lobato aus Spanien und Nick van der Meer aus Holland hat unser Coach Axel Finnberg zwei Glücksgriffe getätigt, die gleich im ersten Auswärtsspiel beim LTTC „Rot-Weiss“ Berlin voll einschlugen und mit dafür sorgten, dass es nach den Einzeln bereits uneinholbar und etwas überraschend 5:1 für unsere Rubies stand. Die weiteren Siege holten Juan Galarza an der Spitzenposition, Lennert van der Linden im Matchtiebreak und Yannick Ebbinghaus.

Wie in diesem Spiel, sowie auch in den darauffolgenden zwei Heimspielen gegen den Suchsdorfer SV v. 1921 und dem TC Iserlohn, profitierten unsere Rubies davon, dass eben diese Mannschaften nur mit der 2. Kapelle antraten und Topspieler wie z. B. Alexey Vatutin, Rudolf Molleker, Arthur Rinderknech, Egor Gerasimov und Andrey Kuznetsov nicht zur Verfügung standen, so dass es zwei überragende und in dieser Höhe nicht zu erwartende 8:1-Siege für unsere 12-er Rubies zu bestaunen und zu feiern gab.

Sogar beim zwischenzeitlichen 3:6 beim haushohen Ligafavoriten TK Blau-Weiss Aachen wäre mehr drin gewesen.  Dennoch hat der fantastische Saisonstart mit 3:1 Siegen und der vorübergehenden Tabellenführung  für noch mehr Euphorie bei allen Beteiligten gesorgt. Nach den gezeigten Leistungen waren unsere Rubies plötzlich klarer Favorit bei den weiteren Spielen gegen die bis dahin noch sieglosen Versmolder und dem Club an der Alster Hamburg. Ersatzgeschwächt wurden leider beide Spiele knapp mit 4:5 und 3:6 verloren und aus der trügerischen Sicherheit des bereits erhofften Klassenerhalts musste aufgrund der Ausgeglichenheit der Liga nun doch wieder mit einem Auge nach unten geschielt werden.

Ein besonderes Highlight war das Topspiel zwischen Juan Galarza und dem Versmolder Daniel Masur, welches Juan zwar denkbar knapp mit 6:7 und 4:6 verlor, was aber als eines der TOP-Matches für alle Zuschauer in Erinnerung bleiben wird.

Das vorletzte Spiel beim späteren Bundesligaaufsteiger Team Hämmerling TuS Sennelager war sportlich und mannschaftlich ein Leckerbissen auf allerhöchstem Niveau. Zwar setzte es auch hier eine 3:6 Niederlage, was angesichts dreier verlorener Matchtiebreaks mehr als unglücklich war. Dennoch zeigten unsere Rubies, dass sie in der Lage sind, sich mit den vermeintlich „Großen“ auf Augenhöhe zu präsentieren.

Sehr bitter verlief das letzte Spiel gegen den Bielefelder TTC auf heimischer Anlage. Auch hier wurden 3 Matchtiebreaks verloren, so dass ein 4:5 zu Buche stand. Einen Matchball vergab ausgerechnet Eduard Esteve Lobato mit einem leichten Überkopfball. Im Nachhinein hätte dieser Sieg sogar Platz 3 in der Abschlusstabelle bedeutet, welchen nun die Bielefelder einnehmen.

Aufgrund des überragenden Matchverhältnisses belegten die 12er-Rubies trotz 6:10 Punkten in der Endabrechnung einen respektablen 5. Platz, was als toller Erfolg zu werten ist und das angepeilte Ziel „Klassenerhalt“ in allen Belangen widerspiegelt. Wie bitter es ist, mit 6:10 Punkten abzusteigen, erlebten in diesem Jahr  unsere Freunde aus Suchsdorf, die das schlechteste Matchverhältnis von vier punktgleichen Teams hatten. Ähnlich erging es unserem Team vor 2 Jahren und zeigt, wie ausgeglichen die Liga ist. Bereits das Fehlen eines Spitzenspielers kann Auswirkungen auf Sieg, Niederlage, Auf- und Abstieg haben.

Zu großem Dank verpflichtet sind wir natürlich unseren Sponsoren, den Zuschauern, den ehrenamtlichen Helfern und unserer Gastronomie um Elke und Peter, ohne die diese Highlights nicht möglich wären. Vielen Dank! Bitte weiter so!

Es spielten: Mario Vilella Martinez, Juan Ignacio Galarza, Aleksandre Metreveli, Eduard Esteve Lobato, Colin van Beem, Lennert van der Linden, Wilson Leite, Nick van der Meer, Samuel Ribeiro Navarrete, Yannick Ebbinghaus, Guus Koevermans und Peer Erik Jetschke, Ersatz: Tjade Bruns und Noah Meixner